Texterwissen: Satzzeichen

Kommas sind viel mehr als nur Satzzeichen.

Einerseits kann man schreiben: «Er will sie nicht.» Oder aber: «Er will, sie nicht.» Zwischen diesen Sätzen liegen Welten. Denn unterschiedlicher könnten die Aussagen nicht sein. Wie alle Satzzeichen geben Kommas Texten Struktur und Klarheit. Zudem sind sie unverzichtbar, um Missverständnisse zu vermeiden. Das zeigt sich auch bei «Wir essen jetzt, Opa.» und «Wir essen jetzt Opa.»

Satzzeichen setzen? Ja gerne, aber richtig!

Kommata gehören untrennbar zur Grammatik. Sie tragen dazu bei, dass ein Text einerseits korrekt geschrieben und andererseits verständlich verfasst ist. Wer Satzzeichen wie Kommas richtig setzt, macht Nägel mit Köpfen und beweist, dass er oder sie sattelfest in der deutschen Sprache ist. Zumindest, was einen Teil der Rechtschreibung betrifft.

 

Klar und präzise kommunizieren.

Dank Kommata verstehen Lesende den Sinn eines Satzes besser. Sie führen durch den Text und präzisieren jede Aussage. Auf den ersten Blick scheint ein Komma nur das Tüpfelchen auf dem i zu sein, aber ein entscheidendes. Ganz einfach, weil «Tötet ihn nicht, freilassen!» nicht dasselbe ist wie «Tötet ihn, nicht freilassen!».

 

Sätze trennen ist wie «divide et impera».

Lesefreundlich sind sie wirklich nicht, diese unsäglichen, ellenlangen Schachtelsätze. Ohne Kommata, die Satzteile voneinander trennen, wären sie undenkbar. Das ergibt durchaus Sinn. Die alten Römer pflegten zu sagen «divide et impera», also «Trenne und herrsche». Es ist also besser, eine grosse Gruppe aufzuspalten als sie im Ganzen anzugreifen, wenn man sie beherrschen will.

 

Missverständnisse vermeiden, böse Folgen ebenfalls.

Mit einem Komma heisst es «Professoren sagen, Studenten haben es gut.» Mit zwei Kommata aber «Professoren, sagen Studenten, haben es gut.» Auch ein Komma zu wenig verändert die Aussage prinzipiell: «Nicht aufhören!» meint etwas anderes als «Nicht, aufhören!» Eine andere Bedeutung ergibt sich ebenfalls, wenn das Komma an der falschen Stelle liegt. Schönes Beispiel gefällig? Vergleichen Sie «Wir empfehlen ihm, zu folgen.» mit «Wir empfehlen, ihm zu folgen.»